Martin-Gauger-Preis
 

 

 

Preisträger des Martin-Gauger-Preises 2013

Am 6. Dezember 2013 war es soweit: Justizminister Thomas Kutschaty zeichnete im Foyer des Oberlandesgerichts Hamm die Gewinner des Martin-Gauger-Preises 2013 aus. Hochrangige Gäste aus der Justiz waren gekommen, um an der Preisverleihung teilzunehmen.

Kutschaty

Justizminister des Landes
Nordrhein-Westfalen
Thomas Kutschaty

 

Lindemann

Vorsitzender des DRB NRW Reiner Lindemann

Sie wurden durch den Vorsitzenden des Bundes der Richter und Staatsanwälte in Nordrhein-Westfalen Reiner Lindemann begrüßt. Sein herzliches Willkommen galt aber in erster Linie den Schülerinnen und Schülern, die gespannt auf die Bekanntgabe der Juryentscheidung warteten.
Zuvor berichtete der Präsident des Oberlandesgerichts Hamm, Johannes Keders als Hausherr und Vorsitzender der Jury, dass die Auswahl der Gewinnerbeiträge keineswegs leicht gefallen war. Denn die Einsendungen hatten sich dem Thema Integration aus unterschiedlicher Perspektive genähert und stammten von teilweise sehr unterschiedlichen Altersgruppen und Schulformen. In der Folge habe die Jury nicht, wie ursprünglich angekündigt, fünf gestaffelte Preise verliehen, sondern hinter dem Gewinnerbeitrag den zweiten Platz dreimal und den dritten Platz zweimal vergeben.

Keders

Präsident des
Oberlandesgerichts Hamm
Johannes Keders

Gauger

Gerhard Gauger
erinnerte an das Leben
und den Tod seines Onkels

 

 

 

 

Anschließend erinnerte Gerhard Gauger in einem eindrucksvollen Beitrag an das Leben und den Tod seines Onkels. Den Zuhörern wurde deutlich vor Augen geführt, für welche Werte Martin Gauger stand und warum er auch heute noch als Vorbild dienen kann.

Nach einem musikalischen Zwischenspiel des Percussion Ensemble „Hammerschlag“ der Musikschule Hamm überreichte der Justizminister die Preise.

Musikschule Hamm

Musikschule Hamm

Die Preisträger:

1. Preis:

Klasse 5a der Hedwig Dransfeld Schule Werl für den Rap „Mach die Augen auf!

Jurybegründung:
Der Rap "Mach die Augen auf" der Klasse 5a der Hedwig Dransfeld-Schule Werl gewinnt den Martin Gauger Preis 2013. Die Schülerinnen und Schüler haben in ihrem Musikbeitrag das Wettbewerbsthema "auf den Punkt" gebracht. Aus der Perspektive von Kindern mit besonderem Förderbedarf und oftmals vor einem familiären Migrationshintergrund beschreiben sie ihre Situation. Das geschieht ungeschönt und authentisch. Das Stück deckt dabei nicht nur auf, wie schnell man als behindert abgeschoben und als Ausländer abgestempelt wird, sondern es ist auch ein Zeugnis von Kreativität und Mut. Die Schülerinnen und Schüler sind für dieses Projekt an ihre Grenzen gegangen und haben ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Ausgrenzung offenbart. Der eingängige Song enthält darüber hinaus eine einfache Anleitung, wie das Zusammenleben aller Menschen verbessert werden kann: Zuhören und sich Zeit nehmen!

 

2. Preis:

Klasse 9d des Marien-Gymnasium Werl für das Projekt „Durchstarten am MG“

Jurybegründung:
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d des Marien Gymnasium Werl haben sich mit dem Projekt "Durchstarten am MG" eine konkrete Aufgabe vorgenommen: Der Übertritt auf das Gymnasium soll für die Fünft- und Sechstklässler durch ältere Schüler und Schulsozialarbeiter positiv begleitet werden. Schülerinnen und Schüler, die sich beim Übertritt in das Gymnasium schwer tun, erhalten Unterstützung, um individuelle Lernwege zu entwickeln und ihre Persönlichkeit zu stärken. Dabei steht das Programm zwar allen Schülern offen. Bei der Planung ging es aber immer wieder um Schüler mit Migrationshintergrund, deren Familien sich nicht im Bildungssystem Gymnasium zurecht finden. Das Engagement, Dinge zum Positiven zu verändern, und allen Schülern bei der Entfaltung ihres Potentials zu helfen, ist hier besonders preiswürdig.

Schülerzeitung „Was geht“ der Pestalozzischule Böhnen für die Schülerzeitungsausgabe zum Thema Integration.

Beispielsseiten aus der Schülerzeitung: 1, 2, 3, 4, 5

Jurybegründung:
Die Redaktion der Schülerzeitung "Was geht" der Gemeinschaftshauptschule Pestalozzischule Bönen hat eine Ausgabe dem Wettbewerbsthema gewidmet. Auf vielfältige Weise wird darin das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund thematisiert. In Interviews, Artikeln und Erfahrungsberichten kommen Betroffene aus Deutschland und zahlreichen anderen Ländern von Afghanistan bis Vietnam zu Wort. Die Vielfalt und die Authentizität der Herangehensweise hat hier besonders beeindruckt.

Schule an der Eierkampstraße Dortmund für die Arbeiten Kalender 2014 druck und MGP Handout Träume

Jurybegründung:
Mit dem Beitrag "Wenn ich groß bin möchte ich - Träume unterscheiden uns nicht" spricht die Förderschule an der Eierkampstraße ein Thema an, das alle gleichermaßen betrifft. Das Projekt rückt die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder in den Mittelpunkt, die in vielen Bereichen vom Leben der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Die Idee, die Zukunftsträume dieser Kinder in einem Kalender zu präsentieren, ist originell. Die Umsetzung berührt.

 

3. Preis:

Gemeinschaftsgrundschule von-Bodelschwingh-Straße in Köln-Höhenhaus mit dem Filmbeitrag „Kinderrechte“

Jurybegründung:
Der Filmbeitrag der Schülerinnen und Schüler von der Gemeinschaftsgrundschule von-Bodelschwingh-Straße in Köln-Höhenhaus nimmt mit den Kinderrechten die Teilhabe von Kindern am gesellschaftlichen Leben in den Blick. Die Integration der nachwachsenden Generation in die Gesellschaft der Erwachsenen ist mit dem Wettbewerbsbeitrag ungemein kreativ thematisiert worden. Mit Liedern, Fotos, Handpuppen, Kunstwerken, szenischen Darstellungen und Animationen stellt der Wettbewerbsbeitrag die Kinderrechte vor. Das Zusammenwirken von Kindern mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund stellt ein Stück gelebte Integration dar.

Musik: Heiner Rusche, Gewalt ist blöd ISBN 978-3-86702-096-1, 1. Auflage, Jahrgang 2009, Ökotopia Verlag, Münster, Tel. 0251-481980, E-Mail: info@oekotopia-verlag.de, Internet: www.oekotopia-verlag.de

 

Schülerinnen im Deutsch-Tunesischen Kulturverein Essen mit Bildern zum Thema Heimat

Jurybegründung:
Die Bilder von Schülerinnen im Deutsch-Tunesischen Kulturverein Essen machen durch eine kreative Aufarbeitung des Heimatbegriffs auf sich aufmerksam. Die Teilnehmerinnen haben in ihren Werken auf berührende Weise ihre eigene Sicht und ihre eigenen Erfahrungen mit den Einflüssen verschiedener Kulturen verarbeitet. Aus der Perspektive von jungen Frauen mit Migrationshintergrund thematisieren sie die Rolle von Kultur und Religion für ihr Leben in Deutschland. Die Werke schöpfen ihre Bedeutung auch aus dem Zusammenspiel mit dem familiären und kulturellen Hintergrund der Teilnehmerinnen.